Krampuslauf über den Münchner Christkindlmarkt
Am 8. Dezember 2024 sind sie wieder in der Fußgängerzone unterwegs: Beim großen Schaulauf des Brauchtums überraschen jedes Jahr „wilde Gesellen“ wie Krampusse, Perchten und Klause, vor denen sich aber niemand fürchten muss. Mittlerweile zieht der Lauf bis zu 50.000 Schaulustige an.
Alle Infos zum Krampuslauf
- Wann: Sonntag, 8. Dezember, von 15 bis 17 Uhr
- Wo: Fußgängerzone am Marienplatz
- Wer: Der Lauf wird vom Veranstalter in enger Zusammenarbeit mit der ersten Münchner Krampus-Gruppe „Sparifankerl-Pass“ organisiert und finanziert.
- Wie viele Gruppen nehmen teil?: Ca. 30 Gruppen mit mehr als 300 Mitwirkenden nehmen am Krampuslauf teil.
- Seit wann?: Seit etwa 500 Jahren gibt es die Krampus-Tradition im Alpenraum. Bereits im 16. Jahrhundert zogen die sogenannten "Klabaufs" durch die Straßen
Hunderte Krampusse ziehen über den Christkindlmarkt
Rasselnd, scheppernd und mit viel Gebrüll geht's pünktlich um 15 Uhr los in der Sendlinger Straße. Viele Münchnerinnen und Münchner warteten schon auf die gruseligen Gesellen, die schon seit 500 Jahren im Alpenraum als Perchten, Krampusse oder „Klabaufs“ in der Weihnachtszeit ihr Unwesen treiben. In der ersten Reihe auch viele Kinder: Denn wirklich fürchten muss man sich vor den gruseligen Gesellen nicht. Die Interaktion mit den Zuschauern gehört dazu, und natürlich gibt's nach einem wilden Tänzchen oder dem Klau der Kopfbedeckung auch ein Selfie. Und die Mütze zurück.
Von der Sendlinger Straße ziehen die über 300 Krampusse über den Rindermarkt, wo sich einer der zotteligen Gesellen schnell eine süße Crêpe kaufte, vorbei am Kripperlmarkt unterm Alten Peter auf den Marienplatz. Eine besonders schöne Kulisse in der Abendsonne, die Rathaus und Frauenkirche orange leuchten ließ.
Vom Marienplatz geht es dann mit viel Krach und Gaudi weiter in die Kaufingerstraße, bevor der Zug zum Dom abbiegt. Der Heilige St. Nikolaus, dessen Begleiter der Krampus der Tradition nach ist, ist auch immer mit von der Partie.
Das muss man zum Krampuslauf wissen
Die erste Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl Pass“ betont, dass der Münchner Krampus ein lustiger Teufel sei, der auf dem Schaulauf hautnah zum Anfassen und Bestaunen zu sehen ist und nicht, um unartige Kinder zu rügen.
Beim Großen Krampuslauf ziehen 30 Gruppen aus dem Alpenraum mit über 300 Teilnehmer*innen durch die Fußgängerzone.
Der Krampus ist der unheimliche Geselle an der Seite des gütigen Nikolaus. Während letzterer bei unartigen Kindern gerne mal ein Auge zudrückt, rasselt der Krampus lieber mit seiner Kette, um sich den nötigen Respekt zu verschaffen.
Die Tradition des Krampuslaufs
Das Krampuslaufen geht auf eine 500 Jahre alte Tradition aus dem alpenländischen Raum zurück: Bereits im 16. Jahrhundert zogen die sogenannten „Klabaufs“ aus.
Schüler*innen, Kantoren und Schulmeister der Frauenkirche und von St. Peter verkleideten sich als Bischöfe und verursachten angeblich derartige Unruhen, dass die Polizei ausrücken musste. Der Brauch des Krampuslaufs erfreut sich heute bei jungen Leuten wieder großer Beliebtheit.
Aufwändige und teure Kostüme
Die aufwändig gestalteten Kostüme werden jedes Jahr neu geordert und unterscheiden sich je nach Figur:
- Die Perchten, die ursprünglich den Winter austreiben sollten, tragen 4 bis 10 Hörner, während die Krampusse eine Zweihornmaske kennzeichnet.
- Die Kosten eines Kostüms liegen zwischen 1800 und 2500 Euro.
- Aber nicht nur kostspielig ist so ein Krampus-Outfit, sondern noch dazu ganz schön schwer.
- Eine Maske kann gut und gerne 10 Kilogramm auf die Waage bringen - kein Wunder, dass die Läufer*innen nach dem Krampuslauf ganz schön außer Puste sind.
Die erste Münchner Krampusgruppe: Sparifankerl-Pass
Die Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl-Pass“ läuft seit 2004 alljährlich über den Christkindlmarkt. Der Gründer der 20 Männer umfassenden Gruppe, Tom Bierbaumer, möchte das alpine Brauchtum wieder in die bayerische Landeshauptstadt bringen und organisiert den großen Krampuslauf.